Die Corona Pandemie hat uns im Hinblick auf Gleichstellungsfragen sehr zurückgeworfen. Durch fehlende Kinderbetreuung und Homeschooling sind es insbesondere Frauen, die neben ihrem Beruf einer starken Doppelbelastung ausgesetzt sind. Ein Indiz für den rückschrittigen Wandel ist, dass während der Pandemie – trotz der 2020 eingeführten Frauenquote – erstmals ein Rückgang von weiblichen Vorständen in DAX-Unternehmen verzeichnet wurde. Betrachtet man jedoch die junge Generation der Arbeitskräfte von morgen, zeigt sich ein ganz anderes Bild.
In den studentischen Unternehmensberatungen des Bundesverbands deutscher studentischer Unternehmensberatungen (BDSU) macht sich seit geraumer Zeit ein erheblicher Anstieg von weiblichen Beraterinnen und auch von Frauen in Führungspositionen bemerkbar. Im BDSU ist das Amt der ersten Vorsitzenden beispielsweise seit 2013, bis auf wenige Ausnahmen, ausschließlich von Frauen besetzt. So wird der Bundesverband deutscher studentischer Unternehmensberatungen auch derzeit von einer weiblichen Doppelspitze geführt und seit Mai 2021 stehen 3 von 4 Ressorts unter weiblicher Führung. Ähnlich sieht es im Leitungs– und Führungsteam von TriRhena Consulting e. V. aus: So waren hier Ende 2020 7 von 9 Führungspositionen in weiblicher Hand, darunter 4 Vorstandsämter und 3 Teamleitungen. “Wir sind die Führungskräfte von morgen – deshalb liegt es an uns, unsere Zukunft schon jetzt selbst in die Hand zu nehmen. Warum noch warten und zusehen, wenn Frau selbst etwas bewegen kann!”, so die zweite Vorsitzende bei TriRhena Consulting.
Dass Unternehmensberatungen von Frauen profitieren können, bemerkt auch der studentische Verein. So sind es insbesondere jene Eigenschaften, die häufig Frauen zugeschrieben werden, die in diesem “People Business” immer mehr gefragt sind: Soziale Kompetenzen, Feingefühl und Diplomatie machen hier den Unterschied. Es gilt jedoch zu betonen, dass selbstverständlich auch männliche und diverse Führungskräfte diese Eigenschaften mitbringen können – Führungskompetenz ist nunmal keine Frage des Geschlechts. In einem vielfältigen Umfeld kann man voneinander lernen, über die Stereotypisierung von Eigenschaften hinausgehen und Kompetenzen geschlechtsunabhängig entwickeln und wertschätzen.